Was ist ein Businessplan und wozu brauche ich diesen?

Im Businessplan beschreibt der Gründer sein Gründungsvorhaben bzw. seine Geschäftsidee. In dem Businessplan müssen alle wichtigen Punkte der Existenzgründung aufgenommen werden. Dazu gehören das Angebot, die Betriebsorganisation, die Finanzierung, das Finanzierungsmodell, Marketing und Wettbewerb, Planrechnungen, rechtliche Rahmenbedingungen, die Rechtsform sowie Versicherungen.

Für den Aufbau einer erfolgreichen Existenz benötigt es mehr als eine gute Idee. Es ist zuerst eine konkrete Planung notwendig, die anschließend konsequent umgesetzt werden muss. Dabei hilft das Schreiben eines guten Businessplans, da er der Fahrplan für die Existenzgründung ist.

Der Businessplan ist am Anfang ähnlich wie die Visitenkarte des Unternehmens. Mit ihm kann sich der Gründer mit seinem Unternehmen gegenüber der Arbeitsagentur, Banken, Lieferanten sowie potenziellen Kunden professionell darstellen.

Wie muss ein Businessplan aussehen?

Der Businessplan muss sich immer an der Existenzgründung orientieren. Folgende Punkte sollten mindestens enthalten sein:

  • Angebots- und Dienstleistungskonzeption
  • Anmeldung/Betriebsbeginn/Rechtsform
  • Beschreibung wie viele Wettbewerber es gibt und was das Unternehmen von ihnen abhebt
  • Erfolgsplanung für drei Jahre
  • Finanzierungsmodell
  • Finanzierungsplan
  • Honorargestaltung bzw. Preis
  • Investitionsplan bzw. Kapitalbedarfsplan
  • Liquiditätsplan
  • Mindestumsatz-Berechnung
  • Organisation und Personal
  • Rohertragsabrechnung
  • Standortbeschreibung
  • Strukturdaten der Existenzgründung
  • Werbestrategie

In den Anhang kommen weitere Unterlagen, wie Abbildungen der Geschäftsräume, Lebenslauf des Gründers sowie sämtliche Verträge.

Der Businessplan muss in sich stimmig sein und eine klare Struktur haben. Zudem sollten die wichtigen Inhalte grafisch dargestellt werden und immer die aktuellen Marktdaten der Branche berücksichtigt werden.

Der Umfang des Businessplans hängt vom individuellen Zweck ab und welches Ziel damit erreicht werden soll. Für eine Finanzierung umfasst ein durchschnittlicher Businessplan zwischen 25 und 30 DINA4 Seiten. Der Businessplan sollte dabei keine Lose-Blatt-Sammlung sein. Es sollte nicht nur der Inhalt professionell sein, sondern auch das äußere Erscheinungsbild. Dafür ist eine Buch- oder Spiralbindung des Businessplans geeignet.

Für eine erfolgreiche Existenzgründung ist ein professioneller Businessplan unabdingbar, egal ob es sich um ein großes Unternehmen oder einen Einmann-Betrieb handelt. Der Gründer sollte selbst dann einen Businessplan erstellen, wenn er weder Fördermittel, einen Gründungszuschuss oder einen Kredit beantragen möchte noch sich vorab gegenüber Lieferanten, Partnern oder Vermietern präsentieren möchte. Sämtliche Untersuchungen zeigen, dass Gründer mit einem Businessplan bessere Erfolgsaussichten haben und das Risiko einer schnellen Insolvenz vermindert wird.

Ein professioneller Businessplan ist Voraussetzung, wenn der Gründer einen Gründerkredit, den Gründerzuschuss der Arbeitsagentur oder andere Fördermittel beantragen möchte.

Wozu brauche ich einen Businessplan?

Der Businessplan dient dem Gründer als Leitfaden für die Existenzgründung. So erkennt er schnell, wenn er von Planwerten abweicht und kann möglichen Fehlentwicklungen entgegensteuern. Mit Hilfe eines Businessplans werden die einzelnen Punkte der Existenzgründung bereits vorab realistisch überdacht und exakt geplant. Der Gründer entdeckt dabei häufig bereits Schwachpunkte der Planung und findet eine Lösung dafür. Er vermeidet damit, dass er später teures Lehrgeld bezahlt. Realistische Zahlen im Businessplan zeigen dem Gründer bereits vorab auf, ob das Unternehmen erfolgreich sein wird.

Existenzgründungen entstehen häufig aus einem Bauchgefühl heraus. Der Gründer denkt nur daran Unternehmer zu sein und Gewinne zu erwirtschaften und nicht mehr daran, seine Ideen zu Ende zu führen. In einem Businessplan müssen die Ideen in konkrete Zahlen verwandelt werden und dort wird dann manchmal bereits festgestellt, dass die Umsetzung nicht funktionieren wird.

Für den Gründungszuschuss bei der Arbeitsagentur muss bei der Beantragung ein professioneller Businessplan vorliegen. Das gilt auch für weitere öffentliche Fördermittel und Zuschüsse. Er ist zudem Grundlage, um einen Gründerkredit zu beantragen. Wenn der Gründer zum Aufbau des Unternehmens Fremdkapital benötigt, ist die Erstellung eines Businessplans auf alle Fälle Pflicht.

Wer sein Unternehmen bereits vorab bei Kollegen, Lieferanten, diversen Medien, Partnern, potenziellen Kunden oder Vermietern vorstellen möchte, der macht dies anhand seines Businessplans. Die Geschäftspartner entscheiden dann anhand dessen, ob Sie mit dem Gründer zusammenarbeiten möchten.

Die Erstellung des Businessplans nimmt Geld und Zeit in Anspruch, was aber gut angelegt ist. Ein professioneller Businessplan zahlt sich vielfach aus, da der Gründer damit die Entwicklung in eine falsche Richtung, Fehlinvestitionen und eine schnelle Insolvenz vermeidet. Im Gegenzug erkennt er neue Absatzchancen und profitiert von den Fördermöglichkeiten für Existenzgründer.

Fazit

In dem Artikel wurde aufgezeigt, warum Gründer einen professionellen Businessplan erstellen sollten. Damit wird für einen selbst eine Gründungsstrategie ausgearbeitet, die Unternehmensziele verstanden, ein profitables Geschäftsmodell entwickelt, der Markt und die Zielgruppe kennengelernt, ein Finanzplan entwickelt, Ressourcen geplant, Risiken erkannt und Szenarien für die Zukunft entworfen. Nach außen hin können erfolgreich Fördermittel akquiriert werden, die Fähigkeiten als Unternehmer bewiesen werden, sich auf Gespräche mit Kapitalgebern vorbereitet und Geschäftspartner gewonnen werden.

Jetzt liegt es am Gründer diese Tipps umzusetzen. Es gibt für die Erstellung eines Businessplans zahlreiche kostenlose Vorlagen. Viele sind dabei aber nicht sehr umfangreich und daher bietet es sich an, sich für einen professionellen Businessplan beraten zu lassen.