Selbstständigkeit richtig planen

Viele träumen von der Selbstständigkeit und damit selbst entscheiden zu können, welche Dinge zu welcher Zeit getan werden. Sie wollen ihre Leidenschaft umsetzen und unabhängig sein. Wer diesen Traum umsetzen will, muss sich mehr mit der Selbstständigkeit auseinandersetzen. Im Folgenden gibt es die nötigen Informationen.

Wann ist man selbstständig?

Für die berufliche Selbstständigkeit müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Auf eigene Rechnung arbeiten
  • Nicht weisungsgebunden
  • Arbeitsort und Arbeitszeit selbst bestimmbar
  • Unternehmerisches Risiko selbst tragen

Der Selbstständige kann demnach selbst entscheiden, einen Auftrag anzunehmen. Wichtig ist nur, das vereinbarte Ergebnis und die vereinbarte Zeit einzuhalten.

Voraussetzungen für die Selbstständigkeit

Für den Start in die Selbstständigkeit ist es wichtig, sich mit seiner Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Für die Entwicklung einer Geschäftsidee, sollten die Stärken und Schwächen bekannt sein, damit die Geschäftsidee zu einem passt. Es gibt einige Eigenschaften, die helfen, wie Organisationstalent, Selbstdisziplin und Zeitmanagement. Zudem sind Kommunikationsfähigkeit, Leistungsbereitschaft und ein gesunder Umgang mit Stress wichtig.

Die fachlichen Kompetenzen sind von dem Gründungsvorhaben abhängig. Für manche Unternehmen wird eine bestimmte Ausbildung oder ein Studium benötigt. Es geht aber nicht nur um Fähigkeiten in dem Fachbereich, sondern der Selbstständige muss sich auch um Buchhaltung, Marketing und Steuern kümmern. Daher braucht es die Bereitschaft, sich mit den Themen auseinanderzusetzen und ein Grundverständnis für Finanzen. Heutzutage gibt es aber viele Services, die einem dabei unterstützen.

Freelancer werden oder Gewerbe gründen?

Wer sich mit der Selbstständigkeit auseinandersetzt, der wird auf die Begriffe freiberuflich und gewerbetreibend stoßen. Die Firmen mit mehreren Angestellten, an die meistens gedacht wird, sind fast immer Gewerbetreibende.

Die größte Abgrenzung erfolgt aber im Rahmen der Steuer. Freelancer sind von der Gewerbesteuer befreit, können ihr zu versteuerndes Einkommen mit einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermitteln und müssen nicht in einer Kammer Mitglied sein. Im Einkommensteuergesetz steht welche Berufe dazu gehören. Ihnen ist gemeinsam, dass die Selbstständigen ein bestimmtes Talent haben und damit die Dienstleistung eigenverantwortlich erbringen können.

Gründungssituation

Menschen starten aus unterschiedlichen Situationen ihre Selbstständigkeit. Die einen starten hauptberuflich und andere nebenberuflich. Bei dem nebenberuflichen Start sichert der Hauptberuf das Einkommen, sodass die Geschäftsidee ausprobiert werden kann. Es wird weniger Kapital benötigt und das Risiko ist überschaubar. Folgendes gibt es zu beachten:

  • Das Unternehmen des Angestelltenjobs benachrichtigen – Solange die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt und die nebenberufliche Selbstständigkeit keine Konkurrenz darstellst, kann diese nicht verboten werden.
  • Krankenversicherung informieren: Die soziale Absicherung erfolgt weiterhin über den Hauptberuf, aber die Krankrenversicherungsbeiträge können sich durch die Gewinne aus der Selbstständigkeit erhöhen.
  • Kleinunternehmerreglung überprüfen.
  • Viele Punkte ändern sich, wenn die nebenberufliche Selbstständigkeit zur hauptberuflichen wird.

Für eine nebenberufliche Gründung gelten aber die gleichen Regeln wie für eine hauptberufliche Selbstständigkeit.

In fünf Schritten selbstständig werden

Die folgenden Schritte sind die wichtigsten beim Gründungsprozess:

  1. Schritt: Geschäftsidee

Inspiration kann der Gründer im Alltag finden. Welches Problem ist noch nicht gut gelöst und wie könnte es besser gelöst werden? Wem würde dadurch geholfen?

  1. Schritt: Geschäftsmodell

Nun muss aus der Idee ein Geschäftsmodell entwickelt werden, hier genügen erst einmal Stichpunkte.

  1. Schritt: Businessplan

Das Geschäftsmodell wird bei diesem Punkt in einen Businessplan umgesetzt. Es werden sich Fragen gestellt, wie die Entwicklung in der Zukunft aussehen wird, welche Ziele der Gründer hat, wie viel Geld er dafür benötigt und wie die Ziele erreicht werden.

  1. Schritt: Finanzierung sicherstellen

Das Gründungsvorhaben wird von vielen Banken mit Krediten unterstützt und es gibt auch öffentliche Förderprogramme.

  1. Schritt: Unternehmen gründen

Die Gewerbeanmeldung bzw. bei Freelancer die Meldung der Selbstständigkeit ist einfach. Dafür muss nur ein Formular ausgefüllt werden. Der Gründer sollte aber unbedingt vorher prüfen, ob Auflagen oder Bedingungen erfüllt werden müssen.

Franchise gründen

Es kann grundsätzlich in fast jeder Branche ein Franchise Unternehmen gegründet werden. Die meisten Franchisesysteme stammen aus der Gastronomie und Hotellerie. Franchising können Anbieter von Dienstleistungen, stationäre oder auch digitale Shops machen. Die wichtigste Voraussetzung ist ein erfolgreicher Pilotbetrieb, welcher die Wettbewerbsfähigkeit belegt.

Der Franchisegeber muss Unternehmensziele definieren, welche auch die Franchisenehmer erreichen können. Hierfür gibt es ein Franchisehandbuch. Zudem muss die Finanzierung gesichert sein und die Finanzen der Franchisepartner werden geprüft. Der Franchisenehmer kauft sich mit Lizenzgebühren die Nutzungsrechte der Marke.

Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit

Wer selbst bei der Arbeit Verantwortung übernehmen kann, ist zufriedener. Zudem bietet die Selbstständigkeit Aussicht auf soziale Anerkennung und ein gutes Einkommen. Die Selbstständigkeit hat aber auch Nachteile. Die wirtschaftliche Unsicherheit ist höher sowie die Eigenverantwortung und Verantwortung für die Beschäftigten.

Es wird aber niemand über Nacht zum Unternehmer, die Selbstständigkeit ist ein Weg zur persönlichen Weiterentwicklung. Es gibt viele Hilfen, die den Gründer dabei unterstützten. Viel Wissenswertes gibt es hier bei econoomy!